Der Herbst ist Vata-Zeit. Die Bioenergie Vata ist das Bewegungsprinzip (und ist wie die zwei anderen Prinzipien, Pitta und Kapha) überall vorhanden, auch in uns. Vata setzt sich zusammen aus den Elementen Wind und Raum (auch Äther genannt).
Übermäßiges Vata sorgt für dadurch zur Austrocknung (zB trockene Haut), Nervosität und Störungen im unteren Verdauungstrakt (Vata hat seinen Sitz im Dickdarm) wie Blähungen und Verstopfung und auch im Bewegungsapparat.
Um dem entgegen zu wirken, sollte im Herbst die Nahrung von süßem, saurem und salzigem Geschmack sein. Den Anteil von scharfen, bitteren und herben Nahrungsmittel sollte man reduzieren oder ganz vermeiden (was wiederum abhängig ist von der eigenen Konstitution). Außerdem sollte das Essen nahrhaft, warm und ölig sein.
Auch eine regelmäßige Routine der alltäglichen Sachen beruhigt die Nerven.
Alles, was uns wärmt, beruhigt und erdet, ist in der Vata-Zeit angebracht.
Auch Yoga hat so einiges zu bieten, um uns im Herbst nicht abheben zu lassen:
Paschimottanasana = Zange
Mit ausgetreckten Beinen hinsetzen, Rücken ist gerade, Hände liegen auf beiden Knien. Einatmen, die Arme dabei gestreckt nach oben bringen, Arme nach oben schleudern, ausatmen und aus dem Becken dehnend nach vorne beugen, soweit wie es möglich ist. Die Hände dabei an den Beinen entlang gleiten lassen und den Teil der Beine, der mühelos zu fassen ist (Unterschenkel, Knöchel, große Zehen, Fersen). Dabei die Ellenbogen soweit gen Boden sinken lassen wie möglich. Den Kopf soweit nach vorne schieben wie möglich (irgendwann kann man die Stirn evtl. auf die Knie legen und Brust und Bauch können sich berühren). Im Rücken weich nachgeben. Der ganze Oberkörper soll dabei gedehnt werden. Die Beine bleiben vollkommen gestreckt. Keine ruckartigen Bewegungen machen. Kräftig weiter atmen (mit dem Bauch gegen die Oberschenkel atmen); die Atembewegung bis in die Flanken spüren. Mit einem Einatmen sich langsam Wirbel für Wirbel wieder aufrichten, Arme nochmals nach oben schleudern, ausatmen und dabei Hände wieder auf die Knie legen.
Kräftigt die Bauchorgane, auch die Nieren; gegen Trägheit der Organe und des Geistes, gibt wieder Energie; gibt der Wirbelsäule Kraft und Energie, dehnt die Rücken- und die rückwärtigen Beinmuskeln; steigert die Beweglichkeit der Hüftgelenke und der Lendenwirbelsäule; verbessert die Verdauung, stärkt das Nervensystem, baut überschüssiges Fett ab; regt den Lymphstrom an; belebt den Sympathikus und den Parasympathikus, hilft bei Hämorrhoiden, normalisiert die Funktion der Geschlechtsdrüsen; verjüngt den Organismus.
Um das Nervensystem zu beruhigen und den geforderten Geist zu stärken, bietet sich folgendes Mudra an:
Sanmukhi Mudra
Ein Asana, in dem man seine Aufmerksamkeit nach innen richtet.
Sich im Schneidersitz hinsetzen, auf einen geraden Rücken achten und den Kopf geradeaus richten. Die Hände zum Gesicht führen, die Ellenbogen auf Schulterhöhe anheben. Die Daumen an den Gehörgang legen (wenn man das nicht will, kann man auch die Daumen an den Tragus – das kleine Knorpeldreieck vorm Gehörgang – legen und damit den Gehörgang verschließen) und diesen damit verschließen, so dass keine Geräusche mehr zu hören sind. Die Augen verschließen und die Augen nach oben richten. Zeige- und Mittelfinger auf die geschlossenen Lider so positionieren, dass die ersten zwei Fingerglieder den gesamten Augapfel andrücken. Aufpassen, dass man keinen Druck auf die Hornhaut ausübt. Mit dem Mittelfinger das Augenlid nach unten ziehen, mit dem Zeigefinger den oberen Lidanteil nach oben drücken. Die Augen sanft an beiden Seiten drücken. Der Druck auf Ohren und Augen sollte identisch sein. Mit den Fingerspitzen der Ringfinger die Nasenflügel sanft andrücken, so dass die gesamte Nase eine Linie bildet (im Normalzustand stehen die Nasenflügel etwas zur Seite). Auf diese Weise begrenzt man den Atemfluss durch die Nase für einen langsamen, tiefen, gleichmäßigen, rhythmischen und subtilen Atem. Die kleinen Finger werden auf der Oberlippe platziert, um den rhythmischen Atemfluss zu prüfen. In der Position so lange wie möglich verharren und versuchen, sein Innerstes anzusehen.
Beruhigt das Nervensystem; bei Schwindel und Überlastungen. Die Sinne sind nach innen gekehrt und das rhythmische Atmen beruhigt einen wandernden Geist. Das bringt ein Gefühl von inneren Frieden hervor. Man erkennt das Göttliche in einem selbst.
ॐ
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